Passenger: Gewohnt gut.
Mike Rosenberg aka Passenger gehört zu den Fleißigen. Kaum ein Jahr vergeht, dass nicht ein neues Album des sympathischen Briten erscheint. „Young As The Morning Old As The Sea“ reiht sich nahtlos an die 6 Voränger-Alben. Wirklich neue Wege geht Passenger nicht, aber es gibt trotzdem einige Überraschungen.
So zum Beispiel, dass Mike Rosenberg früher fast ausschließlich von Menschen gesungen hat. Menschen, denen er beispielsweise als Strassenmusiker begegnet ist und die ihm ihre Geschichten erzählt haben. Jetzt, auf dem neuen Album, singt der Liedermacher auch von Orten. Vielleicht schmunzelt er und wundert sich dabei ein bisschen über sich selbst, liege es ja daran, dass er älter werde. Auf jeden Fall merke er, wie sehr er die Natur liebe.
Schüchtern schielt Passenger in die massenkompatibele Ecke.
Abgesehen von den textlichen Veränderungen hat „Young As The Morning Old As The Sea“ den gewohnten Passenger Charme. Manche Arrangements sind etwas ausgefeilter (auf „When we were young“ erklingt sogar ein E-Gitarrensolo) und „Anywhere“ hat durchaus wieder Ohrwurmcharakter. „Home“ dagegen ist ein Song, der zunächst Einsamkeit aufbaut. Durch die stete Wiederholung des Refrains in wachsender Intensität schließlich aber zur Hymne wird. Bei solchen Songs ist Mike Rosenberg am stärksten, wenn er nicht mit einem schlehen Seitenblick auf Publikumsinteraktionen blickt.

It´s tea time. Mark Rosenberg aka Passenger trinkt Tee beim Interview.
Traurige Songs.
„Das ist Passenger“, sagt Mike Rosenberg, „da gehören die traurigen Songs einfach dazu.“ Aber natürlich habe er immer auch schon fröhliche Lieder geschrieben, wie beispielsweise das oben erwähnte „Anywhere“. Bei einem Album gehe es immer rauf und runter, schließlich nehme man seine Hörer mit auf eine Reise, erklärt er. Mal gebe es nachdenkliche und traurige Momente und dann wieder ist das Leben voller Glück.
Strassenmusik und Bodenhaftung.
Als Mike Rosenberg angefangen hat, habe er allein mit seiner Gitarre oft vor vielleicht 10 Leuten gespielt, erzählt er. Damals hätten Ladenbesitzer gewollt, das er sich verziehe und Polizisten hätten ihn aufgefordert zu verschwinden. Und jetzt? Jetzt spiele er auf großen Festivals und in Riesenhallen.
Aber seine Zeit als Strassenmusiker werde er niemals vergessen, sagt Mike Rosenberg. „Wie es war in einem 12 Bett Zimmer in einem Hostel zu schlafen oder im Zug zu fahren, mit deinem gesamten Hab und gut, dass natürlich niemand anderes für dich eingeladen hat.“
Diese Erfahrungen seien gut für jeden, sagt Passenger, „denn wenn du dann Erfolg hast, bleibst du am Boden.“
Passenger war am 5 September Gast bei Antenne Brandenburg.
Hier ist auch das Videointerview entstanden.