Die Tapes als Vorlage.
Mark Forster sitzt gut gelaunt auf dem Antenne-Sofa. Es ist nicht das erste Interview mit ihm und wie beim letzten Mal hat er sein Basballcap auf, das mit dem grünen Schirm, der keck nach oben steht. Sein Markenzeichen. Die Mütze hat er vermutlich auch auf dem Cover seines aktuellen Albums „Tape“ auf, was aber aufgrund der blau-roten Farbgestaltung nicht eindeutig auszumachen ist. Seis drum.
Andere Frage, warum heißt das Album eigentlich „Tape“? Früher, erzählt Mark Forster, habe er im Kinderzimmer eine kleine Kompaktanlage gehabt. Damit konnte er Musik aus dem Radio direkt auf eine Audio-Cassetten mitgeschneiden. Das ist lange her und in Zeiten von i-tunes, youtube und Spotify für junge Menschen kaum vorstellbar. Aber so war das. Nach und nach habe sich ein richtiges Album entwickelt, sagt er. Das fühle sich in der Erinnerung stimmig und total warm an. Eine Platte mit diesem Gefühl wollte er machen.
Mark Forster und die Hartmanns.
„Chöre“ heißt die aktuelle Single von Mark Forster. Ein Ohrwurm, der es in den Kinofilm „Willkommen bei den Hartmanns“ geschafft hat. Praktisch, so brauchte der 32 Jährige kein aufwendiges Video zu drehen. Der Film bietet tolles Bildmaterial in Hülle und Fülle. So musste der Sänger seinen Song lediglich vor einer Wand performen, das wars.
Erfolgswelle.
Über mangelnden Erfolg kann sich Mark Forster derzeit nicht beklagen. Schon die Single „Wir sind groß“ war als Hymne zur vergangenen Fußball Europameisterschaft in Frankreich ein Hit und kletterte bis auf Platz 3 der deutschen Singlecharts. „Tape“ schrammte nur knapp an Platz 1 der Albumcharts vorbei. Ja er habe sich weiterentwickelt, sagt Mark Forster, der all seine Songs selber schreibt und findet, dass er wieder einen Schritt weitergekommen ist. Irgendwann, wenn er dann alt ist, sinniert er, wolle er vor seinen 25 CDs stehen und bei jeder einzelnen feststellen können, wie er sich weiterentwickelt habe. „Tape“ ist Album Nummer drei, da hat er noch einiges vor.
In der Ruhe liegt die Kraft.
Mark Forster ist kein Typ der Marke „ich bin der Star“. Natürlich lässt es ihn nicht unberührt, wenn er vor tausenden begeisterten Fans auf der Bühne steht. Absolutes Gänsehaut-Gefühl, sagt er, aber vor und nach den Konzerten hat er immer noch Zeit für ein selfie mit seinen Fans. Auch im Interview ist er ganz normal und einfach nur höflich.
Seine Ruhe und Gelassenheit wurde im Sommer bei „Verstehen sie Spaß?“ auf eine harte Probe gestellt. Da hat man Mark Forster für ein Konzert eingeladen, dass sich als Idee eines spinnerten Millionärs für seine ebenfalls spinnerte Gattin herausstellte. Weil die örtlichen Behörden angeblich den eigentlich geplanten Konzertort nicht freigegeben haben, wurde die Bühne kurzerhand auf der Müllkippe des Millionärs im Nirgendwo errichtet.
Mark Forster zeigte sich bei seiner Ankunft überrascht, behielt aber die Contenance. Respekt. Nur das rosa Hasenkostüm, das die Millionärsgattin anschleptte, das wollte der Sänger dann doch nicht öffentlich auf der Bühne anziehen. Irgendwann habe er gemerkt, dass man ihn offensichtlich hochnehmen wolle, sagt er schmunzelnd und richtig gestaunt habe er, als das Team der Kameraleute und Tonmenschen aus den Verstecken kam. „Man sieht es nicht“ staunt Forster noch heute.
Mark Forster war am 4.11.2016 zu Gast bei Antenne Brandenburg.