Matthias Schweighöfer – Der Musiker.
Wir treffen Matthias Schweighöfer in einem Berliner Hotel. Antenne Moderator Olaf Kosert interviewt den Schauspieler, Produzent und Musiker für den kommenden Sonntag, ich drehe mit für die Rubrik „Stars bei Antenne“. Es dauert ein paar Minuten bis sich eine angenehm lockere Gesprächsatmosphäre einstellt. Matthias Schweighöfer witzelt gern, wobei sein Blick immer wieder zu seinen Begleiterinnen vom Management wandert.
Angesprochen auf Schweighöfer als Sänger, korrigiert er höflich und wünscht sich stattdessen das Wort „Musiker“ in der Anmoderation für Sonntag. Schließlich sei er für die Musik in seinen Filmen verantwortlich, komponiere und texte selbst. Das gebe das Wort Sänger doch irgendwie nicht wieder. Es wird durch Musiker ersetzt.
Das Debutalbum.
Schweighöfer macht schon lange Musik. Gelegentlich spielt er seinen Freunden etwas auf dem Klavier vor. Die finden das toll und drängen ihn, seine Songideen mal den Jungs im Studio vorzuspielen.
Schweighöfer ziert sich: „Ich will doch nicht auch noch einer der Schauspieler sein, von denen man sagt, jetzt singt der auch noch! Braucht das Deutschland? Muss das jetzt auch noch sein?“ Entgegen dieser Zweifel geht er schließlich doch ins Studio. Er hat etwas Zeit, die Studiocrew bestärkt ihn und so entsteht sein erstes Album.
„Lachen Weinen Tanzen“.
Der Albumtitel, sagt Schweighöfer, sei auf einem Coldplay Konzert 2006 in der Wulheide entstanden. Damals sei er hin- und hergerissen und habe verschiedene Gemütszustände durchlebt, eben: Lachen, weinen, tanzen.
Als er am Ausarbeiten der Musik war, habe ihm das großen Spaß gemacht, erläutert er. Vor dem Singen habe er aber großen Respekt gehabt. Sicherlich gibt es bessere Sänger, so Schweighöfer selbstkritisch um gleich zu darauf relativieren: Das Album erzähle eine gute Geschichte und das sei ihm wichtig.
„Lachen Wenen Tanzen“ sei wie ein Filmplot, was ihm gut gefalle. Wenn sich dann noch die Hörer wiederentdecken, das wäre klasse.
Gut zu ertragen.
Als sich Matthias Schweighöfer im Studio singen hört, denkt er: „Es ist ok und es ist zum Teil auch gut zu ertragen“. Das ist es auch, wenngleich Schweighöfers Musik ganz sicher keine neuen musikalischen Grenzen auslotet.
Manchmal erinnern die Songs an Andreas Bourani, dann wieder ist eine Nähe zu Echt auszumachen. Deutschsprachige Popmusik eben, wie wir sie von Philipp Poisel oder Tim Bendzko kennen. „Musikalischer Schonwaschgang“ hat jüngst ein Kritiker geschrieben.
Das stimmt, aber das hat es auch schon schlechter gegeben. Einige Schweighöfer Songs haben durchaus Hitcharakter und manche berühren regelrecht.
Wir haben Matthias Schweighöfer am 07. Februar 2017 für Antenne Brandenburg in Berlin getroffen. Hier ist auch das Videointerview entstanden.