Der Wut etwas entgegensetzen – Wutfänger.
Mit Wutfänger präsentieren Silly mittlerweile ihr drittes Album der Loos-Ära. Schauspielerin und Frontfrau Anna Loos hat schon des Öfteren bewiesen, dass sie ein Händchen für anspruchsvolle Texte hat, so auch dieses Mal. Silly blicken auf „Wutfänger“ in die Welt und sehen Krieg, Terror und Diskriminierung.
Der namensgebende Titel „Wutfänger“ war dabei einer der ersten Songs, die entstanden sind, sagt Anna Loos. Damals saßen Silly zusammen und dachten nur „Wahnsinn, was hier passiert, gerade in unserem eigenen Land, in Deutschland, dass es höchst wahrscheinlich einen extremen Rechtsruck geben wird, wenn nicht irgendetwas passiert.“
Inzwischen hat es diesen Rechtsruck gegeben, aktuelle Umfragen sehen die AfD bei annähernd 20 Prozent. Damals war Sillys Idee, „einen Song über Radikalität zu machen, und zwar in alle Richtungen“, erklärt Anna Loos und die Idee war eben, die bestehende Wut aufzufangen. „Einer, der die Wut aufnimmt und sie absorbiert“
Silly teilen kräftig aus
Mal ruhig, mal melancholisch, mal trotzig rockend, teilen Anna Loos, Ritchie Barton, Uwe Hassbecker und Jäcki Reznicek kräftig aus. Es geht den Neidern und Klugschwätzern genauso an den Kragen wie den Kriegstreibern und Perfektionisten. „Wir sind so gestrickt, dass wir denken, man muss eine Haltung in diese Songs reinbringen“ sagt Anna Loos und Jäcki Reznicek ergänzt, dass das schließlich bei Silly immer schon so war.
Schweben durch die Kraft des Geistes
Im Video zu „Kampflos“ schweben Silly scheinbar im Raum. „Super, schweben macht Spaß“, lacht Anna Loos, aber die Tricks verrät sie natürlich nicht. Nur so viel, dass es einer der längsten Videodrehs in der Geschichte von Silly war und zumindest die Herren anschließend drei Tage lang Muskelkater hatten. „Obwohl die Jungs vorher schon trainiert hatten, weil klar war, was passiert,“ lacht Anna.
Am Ende des Drehtages kam dann noch die Idee mit den Farben dazu. „Wir waren da schon in der 17ten Stunde Drehzeit und dann kamen wir noch mit der Idee, ja jetzt schmeißen wir so richtig rum mit den Farben und springen“, amüsiert sich die Sängerin, dabei sei das ganze Filmteam schon ziemlich fertig gewesen. „Das war morgens früh um Drei“ wirft Jäcki ein „und danach war das Studio völlig versaut.“ Cooles Video.
Silly waren am 28.April zu Gast bei Antenne Brandenburg. Da ist auch das Videointerview entstanden.