Max Giesinger : „Habe Hummeln im Arsch“.
Nach „Laufen lernen“ präsentiert Max Giesinger mit „Der Junge, der rennt“ sein zweites Album. Der Albumtitel ist durchaus Programm. Max Giesinger liebt es, in Bewegung zu sein. Musikalisch und im Leben und überhaupt. Stillstand, oder zur Ruhe zu kommen, das ist derzeit nicht das Ding des Endzwanzigers Giesinger. „Ich will immer was erleben“ sagt Max im Interview.
„Ich habe für mich herausgefunden, dass das Unterwegssein im Moment genau mein Ding ist. Ich kann noch gar nicht Ankommen, deshalb auch der Titel – Der Junge, der rennt.“ Das könne im übrigen gern auch noch die nächste Jahre weiterrennen, so Giesinger. Abenteuer und sein Musikerleben genieße er in vollen Zügen.
Weg von den Balladen
Das neue Album hat sehr viel mehr Tempo aus von Giesinger gewohnt. Das liegt daran, das Max auf seinen Konzerten irgendwann festgestellt hat, dass er die Zuhörer gerade richtig am „Wickel“ hat, sein Repertoir aber fast nur aus ruhigen Songs besteht. Deshalb jetzt ein Album mit deutlich mehr Up-Tempo-Nummern. Schließlich fühle er sich nicht als „Schlaftablette vor dem Herrn“, lacht er.
Die Musik auf „Der Junge, der rennt“, sei jetzt mehr Max Giesinger. Eine Entwicklung, die eben auch eine gewisse Zeit gebraucht habe.
Ab in die Tonne.
Die ersten Songs fürs neue Album schreibt Max und wirft sie allesamt in Tonne. Beim Titel „Roulette“ wird im klar, das ist musikalisch genau das, wohin die Reise auf dem neuen Album gehen soll. Eine Schlüsselnummer. Das ist Giesinger. Heißt natürlich nicht, das Max seine melancholische Seite jetzt gänzlich beiseite gedrückt hätte. „Ich wollte alle Facetten meiner selbst auf dem Album abbilden, alle Höhepunkte und Tiefschläge von 2014 bis 2016“, erklärt er. „Mich gibts auch in traurig“, dabei grinst er verschmitzt.
Giesinger und Giesinger
Beim Video „80 Millionen“ steht Topmodel Stefanie Giesinger an Max Giesingers Seite. Das wirkt wie ein kalkulierter Schachzug, um ein Maximum an Aufmerksamkeit zu erzielen, bemängeln kritische Stimmen. Was in der Tat auch eingetreten ist. Ein hübscher Nebeneffekt, den Max Giesinger so wohl aber doch nicht geplant hat. Er habe Stefanie Giesinger, seine nichtverwandte Namensvetterin, einfach aus einer Laune heraus angemailt. Habe unverbindlich angefragt, ob sie nicht Lust hätte, in seinem Video mitzumachen. Sie hatte.
So scheint es also mehr eine spontane Idee, als eine kalkulierte gewesen zu sein. Jedenfalls ist das Video toll geworden, findet Giesinger, und Stefanie sei große Klasse. Er selbst habe am Drehtermin allerdings wie ein Zombi ausgesehen und ziemlich gefroren habe er auch.
Sänger Max Giesinger war am 11. April für das Videointerview bei Antenne Brandenburg (RBB).